HEILIGENHAUS |Ein Schulhof als Ort der Gegensätze: Während Zehntklässler an der Gesamtschule zu Wochenbeginn ihre Mottowoche mit einem „Pyjamatag“ eröffneten, hatten (ausgeschlafene) Mitschüler eine Ecke weiter anderes im Sinn: Es gab Gratis-Eis. Allerdings erst nach erwiesen sportlicher Leistung. Platz zehn der Heiligenhauser Teams beim Stadtradeln 2024 - und Platz eins unter den teilnehmenden Schulen. Das stand am Ende für die Gesamtschüler aller Jahrgänge am Schluss der Aktion zu Buche. Maßgeblichen Anteil daran hatte Fünftklässler Hubert: 318 Kilometer legte er während der Stadtradler-Wochen zurück - „auf dem Panoramaradweg jeden Tag, nicht auf dem Schulweg, ich wohne hier ganz nah an der Schule.“ Damit nicht genug: Parallel zu unüberhörbaren Klängen draußen aus einer Soundbox (“Griechischer Wein“) liefen an der Gesamtschule drinnen allerletzte Abi-(Nach-)Prüfungen.
Trotzdem blieb Zeit, konzentriert das Thema „Stadtradeln“ zu bilanzieren. Während mehrerer Maiwochen legten die Heiligenhauser Radlerinnen und Radler insgesamt beeindruckende 114.733 Kilometer zurück und sparten dabei insgesamt 19 Tonnen CO2 ein, diese Zahlen nannte Bürgermeister Beck ergänzend. Zusammen mit dem „Klimateam“ der Stadt, Muriel Liebergall und Carolin Henning, war er zu „Mika’s Eisbox“ gekommen, um den Schülern bei ihrem Boxenstopp zum Einsatz im Sinne des Klimaschutzes zu gratulieren.
Und eine Zahl zum interkommunalen Vergleich gäbe es nach dem Stadtradeln 2024 auch, wobei eine Schulform-Parallele auffällt. 110 Aktive aus der Schulgemeinschaft der Ratinger Martin Luther King-Gesamtschule hatten sich beim Stadtradeln angemeldet und gemeinsam am Ende 25.322 Kilometer herausgefahren. Klar, dass damit auch der Sieg in der Kategorie „weiterführende Schulen“ an die MLKG ging. In Heiligenhaus gingen 22 Radler aus der Schulgemeinde an den Start, schafften 3900 Kilometer. Schulleiterin Tieman selbst blieb knapp hinter dem Wert von Schülersieger Hubert, ebenso Administratorin Wulf, die aber auch die 300-Kilometer-Marke knackte. Oberstufenschüler radelten zu Klimaschutzzwecken bis Dortmund (und retour) außerdem auch mal ein Wochenende in die Niederlande.
In Heiligenhaus war es zu Wochenbeginn erst die Sonder-Siegerehrung. Alle weiteren Freizeitsportler und Klimaschützer, die teilnahmen, müssen sich noch etwas gedulden, bevor sie Glückwünsche offiziell in Empfang nehmen können. Traditionell gibt es für alle Radlerinnen und Radler, die mehr als 20 Kilometer geradelt sind, eine große Siegerehrung. Diese findet in diesem Jahr am Samstag, 21. September im Rahmen des Energie- und Klimatages der Europäischen Mobilitätswoche statt.
Zudem gibt es einen besonderen Ansporn für die Teilnahme im kommenden Jahr. Beim Stadtradeln geht es traditionell auch um den Versuch eine neue Bestmarke zu erreichen. Wurden im Jahr 2023 bereits stolze 122.824 Kilometer von den motivierten Teilnehmenden auf ihren Rädern zurückgelegt, lautete das erklärte Ziel für 2024, die 130.000 Kilometer Marke zu knacken. Insofern bleibt bei allem berechtigten Stolz Luft nach oben.
INFO
So radelte der Kreis Mettmann
Der Kreis Mettmann beteiligte sich zum zehnten Mal an der Aktion. Es beteiligten sich insgesamt 6930 Radler – 670 mehr als im Vorjahr. Gemeinsam sorgten sie für einen erneuten Teilnehmerrekord. Bei einem Rekord sollte es jedoch nicht bleiben: 371 Teams traten im Kreis zum Wettbewerb an und legten zusammen eine neue Höchstleistung von 1.233.200 Kilometern zurück. Dies entspricht einer Distanz von über 30 Erdumrundungen.